Heute war ich den Ersten Tag komplett auf der Baustelle. Jedoch werde ich hier nicht über meine Arbeit schreiben, die Informationen gehören nicht in ein privates und dennoch öffentliches Blog. Also kommen wir zu den heutigen, wenn auch kurzen aber dennoch unterhaltsamen Erlebnissen.

Das Mittagessen bildet hier sicherlich das erste Highlight. Es war das erste nepalesische Essen in meinem Leben, sicherlich habe ich in meinem Leben auf anderen Reisen schon einiges erlebt bezüglich des Essens, dennoch möchte ich hier davon erzählen.

Ich habe Dahl Bhat gegessen, was so eine Art nepalesisches Volksgericht ist, ich habe vor meiner Abreise schon davon gehört (danke Steffi), dieses Dahl Bhat ist das Universalgericht, es handelt sich um Reis mit Bohnen. Morgens gibt es Dahl Bhat und Abends gibt es ebenfalls Dahl Bhat, zumindest für Nepalesen. Zum Glück haben wir hier eine eigene Kantine, denn ich denke das dieses Essen nicht dafür geeignet ist um es 2 Monate am Stück essen zu müssen.
Für das Mittagessen waren wir in einem kleinen nepalesischen Restaurant und haben dort gegessen, es gibt dort auch anderen Spezialitäten, beispielsweise frittierten oder gebratenen Fisch (ganz, mit Kopf, Flossen und Gräten) oder auch teilweise internationale Spezialitäten (Burger). Die “Burger”, ich habe einen hiervon gegessen, weil dieser übrig war, erinnern vom Aussehen an Hamburger, die Gemeinsamkeiten zu den üblichen Hamburgern geht nicht darüber hinaus, dass zwischen zwei Brothälften eine Bulette mit diversen Gemüsen klemmt.
Das Dahl Bhat war im Grossen und Ganzen sehr lecker, die übrigen Beilagen waren Büffelfleisch, Gurke (gekocht), Kartoffel und andere Gemüse. Ich denke das dieses Essen auch wieder gewisse Ähnlichkeiten mit der chinesischen Küche aufweist, wenn gleich natürlich auch grosse Unterschiede auffallen.

Nach dem Mittagessen, für neun Leute haben wir 1680 NR bezahlt, was etwa 21 Euro entspricht. Dieser Preis war wahrscheinlich schon ein spezieller Touristen Preis, die Nepali haben also sicherlich ein bisschen aufgeschlagen.

Nach dem Mittagessen war dann noch ein bisschen Arbeiten angesagt, hiernach waren wir noch eine andere Baustelle besichtigen, dabei hatte ich die Chance einige wunderschöne 8000er Berge in Nepal zu sehen, diese liegen hier so zu sagen direkt vor der Türe.

Am frühen Abend war ich dann mit zwei Kollegen in einer “Kneipe” hier direkt im Dorf. Das ganze, wir wurden schon vorgewarnt, war mehr eine Spelunke und machte der Bezeichnung auch alle Ehre. Ich weiss gar nicht wie ich anfangen soll. Wie war das noch, “am Besten fängt man am Anfang an”. Also wir sind dort zu Fuss hingegangen, dort angekommen hörten wir schon einen Nepali lautstark und offensichtlich angetrunken herum “pöbeln”. Der Kollege, er war dort schon ein paar mal, meinte nur “dann herzlich willkommen”.
Also wir sind dann hineingegangen, man schaffte erstmal für uns Platz, die Europäer werden ja viel Geld da lassen, also muss man auch was bieten. Die Hühner wurden erstmal vom Tisch umquatiert, damit sie nicht im Weg sitzen. Wir drei haben dann auf der Bank Platz genommen, nebeneinander. Zum Glück habe ich nicht aussen gessenen, weil direkt nachdem wir sassen kam der sturz besoffene Nepali von draussen rein (der uns so nett begrüsst hat) und “leistete Gesellschaft”. Lautstark unterhielt er uns, natürlich hatten auch alle anderen, inklusive der Nachbarn etwas davon. Zu seiner Entschuldigung muss man sagen, dass heute der letzte einer Serie von Feiertagen ist, er hat diesen Feiertage also ordentlich ausklingen lassen.
Jedenfalls krakelte der “alte” laut rum, dass wir kein Nepali sprechen hat er auch direkt gemerkt, ich glaube er sprach englisch. Leider konnte man kaum was verstehen, er lallte stark. Mein Kollege aussen auf der Bank musste viel aushalten, nach dem der betrunkene Nepali wieder etwas gesagt hatte, worauf er offensichtlich eine Antwort erwartete, sagte der Kollege “einfach immer OK sagen”. Wir sagten also Ok. Er war also zufrieden.

Das ganze ging noch ein wenig so weiter, den andern Leuten der Familie (keine anderen Gäste) war es auch sehr unangenehm, weil er uns ja verscheuchen könnte. Aber wir hatten ja auch wischenzeitlich schon jeder eine Flasche Bier bestellt, Tuborg, einheimisches Bier gab es wohl nicht.
Noch anwesend waren die Schwester des Betrunkenen, ältere Frau, wahrscheinlich 40, sah jedoch aus wie 50, Ihre Tochter, laut Kollegen wohl 18. Wahrscheinlich wollen Sie die gewinnbringend (und ich meine das nicht böse und abwertend) an den Mann bringen. Einige andere Kinder waren auch noch da, ich denke restliche Familie.
Im Nachbarraum, auch etwa 3 x 3 Meter gross, wie der “Ess- und Schankraum” scheint die ganze Familie zu leben, wir schätzen das dort etwa 5-7 Personen schlafen. Vielleicht gibt es auch noch einen anderen Raum oder was wir im Schankraum geschlafen.
Nachdem der betrunkene “alte” weg war war es auch eigentlich ganz ok, abgesehen davon das die hygenischen Zustände in dieser Kneipe nicht sehr vertrauenswürdig waren. Die Kollegen und ich haben uns dann mit der Tocher unterhalten, da dies die einzige Person war die ein bisschen Englisch konnte. Solche Unterhaltungen sind dann meist mühsam und beispielsweise fragt man nach einigen Wörtern in Nepali. Sie hat uns erzählt das sie morgen nach Pokara fährt, da wäre ein Festival.

Ich bin gespannt was ich in den nächsten Tagen noch erleben werde. Heute habe ich leider keine Fotos gemacht, ich gelobe Besserung. Jedoch war es mir etwas unangenehm einfach zu fotografieren.

2 Kommentare zu “Erster Arbeitstag in Nepal

  1. Hiermit wollte ich nur darstellen das die Frau wesentlich älter aussah als Sie wahrscheinlich ist. Ich gehe sogar mittlerweile davon aus das Sie erst 35-40 Jahre alt ist. Das ältere sollte sich dann auf das Aussehen beziehen und darstellen das in einem armen Land wie Nepal die Leute sehr schnell altern. Der Zusammenhang war wahrscheinlich nicht deutlich genug!
    René

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