aber hoffentlich nicht für lange. Also es gibt noch mal eine Eintrag über Färöer, es war wieder eine sehr schöne Erfahrung, auch wenn ich nicht viel gemacht habe außer arbeiten.

Also ich habe mal wieder festgestellt das alles hier dem Motto der Insel folgt oder eben dem Namen der Insel, sie wird von den Einheimischen nämlich “The Island of Maybe” genannt. Das bedeutet soviel wie “Die Vielleicht-Inseln” und spiegelt so ein wenig die Jahrhunderte alte Abhängigkeit vom Wetter wieder. Hier hing lange vieles vom Wetter ab, die Insel die geprägt ist von Schafszucht und Fischfang mitten im Atlantik gehorcht eben nur einer Regel und die wird festgelegt vom Wetter.

Das Leben kommt einem hier so “entschleunigt” vor, eine beschissenes Wort aber es passt hier. Alles verläuft so nach dem Motto was nicht heute gemacht werden kann das machen wir eben morgen. Das wird aber durchaus positiv verstanden und es fühlt sich auch positiv an, Burnout wird hier sicher ein unbekanntes Phänomen sein. Es wird mal eben eine Pause eingeschoben um 9 Uhr, dann nochmal eine um 10:30 und eine um 12, dann noch mal ein Kaffee so um 15 Uhr und 18 Uhr eben nochmal Kaffee, jeweils ist immer was zu Essen vorgesehen, mal bringt jemand Kuchen mit, mal Brot und Wurst. Es wird erzählt, gelacht und mach mach Spässchen, es wird diskutiert und lamentiert. Dann wird weiter gearbeitet, gewissenhaft, zielstrebig aber ohne Hast. Man könnte fast sagen der Weg zum Ziel ist keine Nebensache oder eben der Weg ist das Ziel.

Einige interessante Gespräche konnte ich noch zwischen den einzelnen Tests führen, so zum Beispiel das die Elektrifizierung hier erst  1953 Flächendeckend begann und so ab 1975 auch ein Großteil der Menschen wirklich regelmäßig Strom hatte. Man muss sich das eben so vorstellen das bis dahin eben einzelne Dörfer Strom erzeugt haben, eben so wie es in Deutschland oder der Schweiz auch war, nur da ist es schon teilweise mehr als 100 Jahre her das sogar in abgelegenen Dörfern Strom erzeugt wurde. Hier ist das eben erst 60 Jahre her und das macht einen großen Unterschied aus. Die Leute wissen noch wie das war ohne Strom, zumindest die Eltern der 30-50 Jährigen haben es alle erlebt.

Im Gespräch habe ich erfahren das nicht zu viele Schafe auf einer Fläche gehalten werden können, dann sind die Schafe an sich kleiner und haben weniger Fleisch. Ein Schaf wiegt so an die 45 kg und bringt ca. 15 kg Fleisch. Ist es schwerer dann ist meist der Anteil von Fett höher. Geschlachtet wird vor dem Winter, wenn ich mich recht entsinne dann so im November. Im Dezember / Januar werden die Schafböcke zur Herde hinzu gegeben und bleiben ca. 4 Wochen, danach sind die Viecher fertig, mit ihrer Aufgabe und auch körperlich und brauchen dann wieder ein Jahr Erholung. Sechs Böcke auf 120 Schafe sollen wohl reichen um nachher 80 Lämmer zu haben. Da die Tiere ganzjährig draußen verbringen, gibt es hier wohl auch einen Verlust. Die Schafe sind auch sehr scheu, Menschen in der Nähe sorgen dafür das die Tiere Abstand halten. Jedes Jahr werden dann um bei den Zahlen zu bleiben ca. 20 Tiere aus der Stammherde geschlachtet und durch Lämmer ersetzt. So wird die Gesamtheit der Tier unter 6 Jahren gehalten. Tiere die älter sind erzielen beim Verkauf keine guten Preise oder das Fleisch ist nicht gut, einen Grund in die Richtung wird es wohl haben.
Ich dachte ich schreibe das mal, fand es jedenfalls sehr interessant.

Also hoffen wir das ich bald wieder nach Färöer darf, ich kommen jedenfalls gerne wieder.